Grenzland mitten in Deutschland

Ausgangspunkt für diese Grenzlage waren zwei Orte in der Gründerzeit. Diese Gründerzeit liegt allerdings über tausend Jahre zurück. Allrode wird bereits im Jahre 961 in einer Urkunde genannt. Eben so alt dürfte der Zwillingsort Voßhagen sein.  Davor  war der Harz Jagdgebiet verschiedener germanischer Stämme, mal der Thüringer, dann der Sachsen. Mit den Sachsenkriegen der Franken ging der Harz spätestens 804 in deren Besitz über und lag damit erstmals in einer Grenzmark. Östlich der Elbe/Saale war sorbisches Gebiet.  Der Harz wurde, da fast unbewohnt, von den fränkischen  und später von den sächsischen  Königen als Bannforst ausgewiesen. Um 936 wurden von den sächsischen Königen die Jagdhöfe "Bodfeld" und "Sipponifeld" angelegt.  bzw. erstmals genannt. Zu dem Jagdhof "Bodfeld" gehörten die gesamten umliegenden Gebiete im Einzugsgebiet der Bode. Zum "Sipponifeld"  - Gebiet zählte sicherlich dann das Einzugsgebiet der Selke. Da das Quellgebiet der Selke und der Hassel dicht beieinander liegen, wird hier der Grenzbereich der Jagdhöfe gelegen haben.  Der Bodfeld Forst reicht 870 bis an die Selkequelle. Als später Silicanvelth (961) und Hasselfelde (1043) hinzukommen wird der Harz einfach geviertelt. Mit dem Setzten der Jagdhöfe wird die Luppbode Grenzfluß. Solange der gesamte Harz Königsgut ist, bleibt diese Grenze unwichtig. Zwischenzeitlich entstehen aber aus den Rodungen Siedlungen, mit denen später Adlige belehnt wurden. Ab diesem Zeitpunkt erlangen die Abgrenzungen Bedeutung. Das Dorf Voßhagen lag westlich der Luppbode und wird damit erst dem Jagdhof Bodfeld und später dem Amt Stiege zu zinsen haben. Allrode liegt östlich des Krugbergs und wird damit Sipponifeld Abgaben zu liefern haben. Das Dorf Allrode wird 961 mit Sipponifeld und Silicanvelth dem Stift Quedlinburg zugeteilt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist die Luppbode Grenzfluss.